Englische Gartenhäuser

Nirgendwo anders wird in den Gärten so vortrefflich Romantik mit Eleganz verbunden wie in England. Den Charme eines typischen Cottage-Gartens macht seine Vielfalt an Blütengewächsen aus, wobei Rosen auf keinen Fall fehlen dürfen.

Den visuellen Rahmen bilden Steinmauern, Holzzäune oder immergrüne Hecken. Für Abwechslung sorgen geschwungene Gehwege und liebevoll gestaltete Details, wie Skulpturen, Wasserbecken, Ruhebänke und Rankgerüste, an denen Clematis und andere Kletterpflanzen empor klimmen.

Englische Gartenhäuser passen sich dem verspielten Ambiente der grünen Oasen an. Die Aufmerksamkeit, die auf der britischen Insel dem Garten geschenkt wird, lässt sich auf das Gartenhaus oder die Laube übertragen.

Englisches Gartenhaus | Summer House

Englisches Gartenhaus | Summer House

Englische Gartenhäuser orientieren sich an den kunstvoll verzierten Elementen des viktorianischen Stils

Briten bezeichnen ihr Gartenhaus „summer house“. Diese Umschreibung erfasst die wesentliche Verwendung. Die Sommerresidenz entspricht einem stillen Rückzugsort, der Ruhe beschert und der Entspannung dient.

Gelegentlich wird das Domizil im Garten als kreative Ecke umfunktioniert. Hier befindet sich ein idealer Ort für diverse Handarbeiten, zum Bilder malen oder sonstigem schöpferischen Tun.

Andererseits fungieren englische Gartenhäuser als Treffpunkt der Familie. Besuch wird während der warmen Monate ebenfalls im Sommerhaus empfangen.

Ein modernes englisches Gartenhaus ist mit gedämmten Wänden und Isolierglasfenstern ausgestattet, so dass sich die Nutzung auf die kältere Jahreszeit ausweiten lässt, vorausgesetzt, an kühlen Tagen steht eine wärmende Heizquelle zur Verfügung.

Wie sehen englische Gartenhäuser aus?

Hier eine Liste der Merkmale, die dem Gartenhaus englisches Flair verleihen:

  • Wände aus Holz mit doppelwandiger Verschalung
  • Holzverbindungen mit Schlitz und Zapfen
  • Mehrere große Sprossenfenster, um einen möglichst hohen Lichteinfall zu erreichen
  • Farblich abgesetzte Tür- und Fensterrahmen
  • Eingang als breites Doppeltür-Element, ebenfalls mit Sprossenfenstern versehen
  • Schmucke Beschläge, meist aus glänzendem Messing hergestellt
  • Holzfußboden
  • Ziergiebel, eventuell aus gewalztem Blei

 

Englische Residenz mit Gartenhaus

 

Englisches Gartenhaus: mit oder ohne Terrasse?

Ein britisches Gartenhaus kommt normalerweise ohne Terrasse aus, zumindest ohne überdachten Außenbereich. Bei schönem Wetter wird einfach die große Doppelflügeltüre geöffnet und schon entsteht der Eindruck, man befände sich auf einer vor Regen geschützten Terrasse.

Wer Wert auf eine zusätzliche Sitzgelegenheit im Freien legt, stellt sie am besten vor dem Gartenhaus auf dem Rasen auf. Eine Alternative wäre eine mit Platten oder Fliesen befestigte Fläche, auf der die Gartenmöbel Platz finden. Für draußen äußerst beliebt sind wetterfeste Terrassendielen aus Holz, denn sie heizen sich im Sommer nicht so stark auf wie Fliesen und Natursteine und passen auch optisch hervorragend zu englischen Gartenhäusern.

Eventuell verfügt ein britisches Gartenhaus über eine schmale Veranda. Links und rechts des Eingangs bildet jeweils ein Zaun den Abschluss. Nach vorne bleibt die Veranda offen, eventuell führt eine kleine Treppe nach oben.

Trendfarben für englische Gartenhäuser

Gelegentlich wird den Engländern eine gewisse Kühle nachgesagt, auf das Äußere ihrer Gartenhäuser trifft das aber garantiert nicht zu. Bei ihrem „Sommerhaus“ zeigen die Bewohner der britischen Inseln sogar ausgesprochenen Mut zur Farbe.

Die Palette der Farbtöne für ein typisches englisches Gartenhaus reicht von Pastellgelb über Hell- und Königsblau, Lila, Apfel- oder Maigrün bis zu einem kräftigen Purpurrot. Weiße Fenster- und Türrahmen heben sich kontrastreich von der jeweiligen Grundfarbe ab.

Gartenhaus-Typen im „English Style“:

Bei Gartenhäusern, deren Charakteristik als englisch bezeichnet wird, existieren folgende Gestaltungsformen:

1. Tea-House

Ab dem 17. Jahrhundert stieg in England der Import von Tee aus China rasant in die Höhe. Im Laufe der Zeit nahm das Teetrinken im britischen Alltag einen festen Platz ein und gilt inzwischen als Bestandteil der Lebensart. Vor allem der Nachmittagstee wird regelrecht zelebriert. Traditionell findet die „Tea Time“ um 17 Uhr statt.

Wie schön, wenn bei angenehmem Wetter ein Gartenhäuschen zum Teetrinken bereitsteht. Das Tea-House verfügt bisweilen über eine rechteckige Grundfläche mit großen Sprossenfenstern an den Seiten. Vorne ist das Haus gleichfalls mit viel Glas bestückt, damit möglichst viel Licht ins Innere dringen kann. Die Front besteht mittig aus einer Doppeltür, deren Flügel nach außen geklappt werden können. Eventuell gibt es sogar vier Elemente, die eine komplette Öffnung der Vorderfront ermöglichen.

Mit einer großen Portion Extravaganz warten sechs- und achteckige Sommerhäuser auf. Auf solchen englischen Gartenhäusern thront meist eine auffällige Bedachung aus gewalztem Blei. Dieses robuste und langlebige Material nimmt aufgrund der Verwitterung bald einen aparten blau-grauen Farbton an.

Die Einrichtung des Teehauses ähnelt einem Salon mit niedrigem Teetisch und bequemen Stühlen oder Sesseln, damit der 5 o’clock Tea ein authentisches Umfeld erhält.

2. Clockhouse

Wie der Name vermuten lässt, gehört zu einem Clockhaus eine Uhr. Solche englische Gartenhäuser erhalten in der Regel eine Rechteckform mit Satteldach, wobei eine Längsseite die Vorderfront bildet. Direkt über dem Eingang sitzt ein Dreiecksgiebel auf dem Dach. An ihm ist die Uhr angebracht, die sich optisch vom Hintergrund abhebt. Die Dacheindeckung erfolgt im Normalfall mit Schindeln. Wie die Fenster- und Türrahmen, sind auch die Giebel weiß abgesetzt.

3. Gazebo

Unter dem Begriff Gazebo wird in Großbritannien ein Pavillon verstanden. Genauer gesagt, handelt es sich um einen kleinen Pavillon mit ähnlich aufwendig gestalteten Elementen wie bei englischen Gartenhäusern üblich.

4. Greenhouse

Im 19. Jahrhundert begann der Siegeszug der viktorianischen Gewächshäuser, die Pflanzenliebhabern mannigfaltige Möglichkeiten zur Pflanzenaufzucht boten. Das „grüne Zimmer“ entsprach dem Stil der damaligen Zeit. Als Grundmaterialien kamen Holz und Schmiedeeisen mit reichlich Glas zum Einsatz. Noch heute verkörpert das Greenhouse den Stolz seines Besitzers. Die Profile werden jetzt allerdings meist aus feuerverzinktem Stahl mit farbiger Pulverlackbeschichtung hergestellt.

Worauf steht das englische Gartenhaus?

Zur Errichtung eines englischen Gartenhauses ist zwingend ein ebener und befestigter Unterboden nötig. Für dauerhafte Stabilität benötigt die Konstruktion unterfütterte Bodenplatten oder einen Betonunterbau. Darüber kann ein Streifen- oder Punktfundament angelegt werden.

Der Aufbau auf einem Rasen oder einem irdenen Untergrund empfiehlt sich grundsätzlich nicht. Die Gefahr von Schimmelbildung unter dem Gartenhaus wäre zu groß. Englische Gartenhäuser werden in der Regel mit Massivholzdielen ausgestattet, denn Holz strahlt eine warme und gemütliche Atmosphäre aus. Noch behaglicher wird es mit einem Teppich, der sich farblich der Einrichtung anpasst.

 

Englisches Gartengerätehaus

 

Zusammenfassung:

Ob Tea-House, Clockhouse oder Gazebo, englische Gartenhäuser bescheren dem heimischen Grünbereich eine Idylle, die Harmonie, Herzlichkeit und Wohlbehagen verbreitet. Hier ist sozusagen die Welt noch in Ordnung.

Die Häuschen, die den viktorianischen Baustil nachahmen, können sowohl als persönlicher Rückzugsort als auch als Begegnungsstätte dienen. Wer möchte, kann hier natürlich auch ganz stilgerecht den “5-Uhr-Tee” genießen.